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FORTBILDUNG FÜR FACHKRÄFTE

Lilith e.V. – Drogenhilfe für Frauen und Kinder

In Deutschland leben ca. 30.000 – 60.000 Kinder, deren Eltern (-teile) Konsument_innen illegaler Drogen sind. Daneben gibt es eine wachsende Zahl substituierter Mütter, von denen mehr als die Hälfte mit ihren Kindern zusammenleben. Betroffene Kinder, welche in ihren Herkunftsfamilien verbleiben, wachsen zum Großteil bei ihren alleinerziehenden Müttern auf.

Die Lebensrealitäten dieser Familien sind häufig von Multiproblemlagen geprägt und die Kinder sind einem deutlich erhöhten Risiko für Vernachlässigung und Misshandlung ausgesetzt. Trotz des hohen Hilfebedarfs greifen diese Familien in den meisten Fällen aus verschiedenen Gründen (wie Scham- und Schuldgefühle, Angst vor Sorgerechtsentzug) nicht auf bestehende Angebote der Gesundheits- Kinder- und Jugendhilfen zurück.

Letzteres gilt insbesondere auch für Schwangere, die illegale Drogen konsumieren oder konsumiert haben. Ein Großteil der Klientinnen ist schwer traumatisiert und benötigt entsprechend sensible, intensive Begleitung in der Schwangerschaft. Traumata wirken sich zudem auf Bindungsverhalten, Erziehungsstil sowie Konsum illegaler Drogen aus. Hier entstehen Kreisläufe mit starken Auswirkungen und Spätfolgen für die Kinder.

Diese Fakten stellen die Fachkräfte der Hilfesysteme vor eine große Herausforderung: Wie kann rechtzeitig erkannt werden, ob in einer Familie eine Suchtproblematik vorliegt? Wie kann ich mit einem Verdacht umgehen? Wie können diese Familien erreicht werden? Welche Hilfen braucht es? Wie erkenne ich, ob eine Kindeswohlgefährdung vorliegt? Ist Crystalkonsum wirklich besonders gefährlich? Welche Netzwerke braucht es für gezielte Hilfen? Welche besonderen Hilfen brauchen Schwangere?

Die Fragen sind so vielfältig, wie die Problematik komplex ist.

Wir von Lilith e.V. – Drogenhilfe für Frauen und Kinder stellen der Zielgruppe seit über 20 Jahren verschiedenste Angebote zur Verfügung. Seit dieser Zeit werden insbesondere auch spezielle Konzepte für Mütter und Kinder entwickelt. Zuletzt wurde gemeinsam mit einem Jugendamt der Fokus insbesondere auf Frühe Hilfen für schwangere Frauen und Mütter mit kleinen Kindern gelegt und ein bundesweit einmaliges Projekt zur Unterstützung der Betroffenen entwickelt.

Unser Fachwissen und unsere Erfahrungen möchten wir gerne weitergeben, denn wir sind überzeugt, dass frühzeitiges und kompetentes Handeln der Fachkräfte der verschiedenen Disziplinen sowie verbindliche Kooperationen im Hilfesystem dazu beitragen, die Entwicklungschancen der Kinder deutlich zu verbessern.

Kontakt:

Lilith e.V. – Drogenhilfe für Frauen und Kinder
Bogenstraße 30
90459 Nürnberg
Tel.: 0911 – 472218
silvia.kaubisch@lilith-ev.de
anne.leuders@lilith-ev.de

Links:

http://lilith-ev.de/
http://lilith-ev.de/aktuell_sonstiges.php
http://www.transcript-verlag.de/978-3-8376-3285-9/frauensuchtarbeit-in-deutschland

 

Die Fortbildungen wenden sich insbesondere auch an:

  • Fachkräfte aus dem Gesundheitsbereich, z.B. Entbindungskliniken, Neonatologie, Gynäkologie, Pädiatrie
  • Fachkräfte im Bereich der Frühen Hilfen (Hebammen, Frühförderung etc.)
  • Fachkräfte der freien und öffentlichen Kinder- und Jugendhilfe
  • Fachkräfte der Suchthilfe
  • Fachkräfte der Schwangeren- und Familienberatungsstellen

 

Inhalte

Basisworkshop

  • Einführung; Kennenlernen
  • Basiswissen: Frauen und illegale Sucht
  • Spezifika weiblicher Abhängigkeiten (Ursachen, Funktionen, Konsummuster, besondere Risiken, Erkennen von Abhängigkeitserkrankungen & Entzug)
  • Substanzkunde
  • Lebensrealitäten von Frauen, die illegale Drogen konsumieren
  • Lebensrealitäten von Kindern in suchtbelasteten Familien
  • Hilfen für Schwangere und Mütter mit illegalem Drogenkonsum sowie für betroffene Kinder, inkl. Fallarbeit. Netzwerke und Kooperationen.

 

Folgende Module können zusätzlich zum Basisworkshop gebucht und individuell zusammengestellt werden:

Modul 1
Crystalkonsum von Schwangeren und Frauen mit Kindern

Modul 2
NPS Konsum (Neue psychoaktive Substanzen) von Schwangeren und Frauen mit Kindern

Modul 3
Substitution- Risiken und Chancen für opiatabhängige (werdende) Eltern

Modul 4
Schwangerschaft – Trauma- Bindung- Sucht

Modul 5
Vorgehen bei Anhaltspunkten von Kindeswohlgefährung in suchtbelasteten Familien

 

In einem persönlichen Gespräch können die Wünsche der anfragenden Institutionen individuell besprochen werden und so Inhalte und Dauer der Fortbildung passgenau zusammengestellt werden.

Dauer            1 bis mehrtägig

Ort:                optional in den Räumlichkeiten von Lilith e.V.

Kosten           nach Anfrage

 

Referentinnen          

Anne Leuders (Dipl. Sozialarbeiterin)
Langjährige Tätigkeit im ASD, Aufbau einer Koordinierenden Kinderschutzstelle an einem Jugendamt, Kinderschutzfachkraft, Leitung des Arbeitsbereiches Liliput- Mutter+ Kind, Lilith e.V. Nürnberg

Silvia Kaubisch (Dipl. Sozialpädagogin)
Langjährige Tätigkeit in einem Frauenhaus, Leitung der Arbeitsbereiche Frauenberatung (PSB) und Zeitraum- ambulant betreutes Einzelwohnen von Lilith e.V. Nürnberg